Offenes Netzbuch
in Sachen
oder:
Dies ist keine Website wie andere. Improvisiert und dynamisch,
unkonventionell + handgestrickt.
Staatlicher Versicherungskrimi,
bizarr & brisant.
NICHTS ist in der Schweiz tabuisierter als eigene Arbeitslosigkeit oder gar Aussteuerung. Das Thema ist unpopulär bis zur Verpöntheit. Bringt man es als Betroffener auf, dann setzt unter Nichtbetroffenen bald betretenes Schweigen ein. Das Debakel mit meiner Petition ist logische Folge des Tabus. Gleichwohl liegt die Petition dem Gesamtbundesrat als Pendenz nach wie vor vor.
Tabu und Stigmatisierung kommen den Behörden gelegen. Krimineller Pfusch einer privaten AL-Kasse? Vertuschen und Leugnen ist praktisch risikofrei; mit freundlichen Grüssen vom SECO (30.8.2023). Wir Opfer sind chancenlos, weil die Privatkassen bei mageren
zwei Prozent Stichproben fast nie kontrolliert werden.
Überhaupt stehen Behörden lieber einander bei als auf die Zehen.
Der Bundesrat klammert sich aus historischen Gründen an das duale System von privaten und staatlichen AL-Kassen. Diese stehen miteinander in Konkurrenz.
UNDEMOKRATISCH, aber wahr: SECO beaufsichtigt die beiden Kassentypen unterschiedlich streng, was deren Tun und Lassen angeht. So sind bei den staatlichen Kassen Fehler zu korrigieren und zu rapportieren.
Den privaten Kassen hingegen ist es freigestellt, Fehler zu korrigieren oder nicht. Denn Fehler durchgehen lassen ist ein Vorgehen, das zumeist unbemerkt und ohne Konsequenzen bleibt, weil Arbeitssuchende normalerweise früher oder später eine Anstellung finden.
Für Ü-61-Stellensuchende standen anno 2015 die Chancen auf eine Anstellung schlecht. AL-Kasse Syna Olten hatte sich bei mir verpokert, mochte aber keine Fehler zugeben, geschweige denn korrigieren. Also startete Synas Rechtsdienst eine Leugnungs- und Vertuschungskampagne. Dennoch wurden nach Ablauf von Versicherungsfristen die Versichererfehler nach und nach schreiend offensichtlich (siehe Kassenpfusch).
Die ANZEIGEPFLICHT war bei Behörden ausnahmslos Fremdwort und Strohparagraph. Obwohl gesetzlich verankert, krähte kein Hahn danach, nie und nirgends. Alle AL-Kassenleiter:innen im Land habe ich angeschrieben (ab 30.4.2024). Alle konnten sehen, dass Synas Abrechnung November 2013 ein Pfuschwerk war. Alle wussten um ihre Anzeigepflicht, bloss nachgekommen ist dieser niemand.
Aber Beobachter blickt vielleicht her, und Blick könnte ja beobachten. Auch Nebelspalter könnte den Durchblick suchen. Eventuell macht Kassensturz seinem Namen Ehre beim SYNA-Kassen-Sturz, und möglicherweise bloggen sporadisch watson & Co...
WAREN NICHT jeweils Medien zuständig für das Evozieren von Skandalen in Bundesbern? Ist es nicht skandalös, wenn der Staat seine Arbeitslosen massiv bescheisst, nachdem er ihre ALV-Prämien unwidersprechbar kassiert hat? - Bloss können sich die isolierten Opfer mausallein kein Gehör verschaffen. Den Stein ins Rollen bringen könnten hingegen die Medien: bspw. mit Nachforschungen nach Status und Verbleib meiner registrierten Petition zu Bundesbern (Aktenzeichen BK-A-E6DA3401/8).