Dokument #038: Mailrapport 20. August 2015 über eine nachgeholte Abklärung, die zwingend im Herbst 2013 hätte getätigt werden müssen.
Den Mailbrief schickte ich 17:55 Uhr ab. Der weitere häusliche Abend verlief nach prima Nachtessen in gewohnt angenehmen Bahnen. Stunden später drängte es mich, einen Blick in die Mailbox zu werfen, und siehe da: vom Anwalt war Lesebestätigung von 17:59 Uhr angekommen. Geschäftliches Mail, nach Feierabend überflogen oder gar gelesen. Ich stellte mir vor, dass Herr Rionette vielleicht die Stirn runzelte über das mit dem neuen Kommunikationsweg. Auch stellte ich mir vor, wie er möglicherweise mit seiner Ehegemahlin über meinen Fall sprach. Und dass er dann auf dieser Website stöbern würde.
Im Lauf des nächsten Tages bemerkte ich in der Inbox eine anwaltliche Antwortmail.
EINE NACHT NUR hatte es diesmal für eine Reaktion gedauert. Was für eine atemlose unerklärliche Hektik. Der Inhalt leider aalglatt, dürr, kryptisch und schwammig wie gewohnt. Mir schien, Anwalt M. A. Rionette wollte mir irgendwie die Hand reichen, wenn auch vorerst wieder die hohle... Ich war fast ein bisschen stolz auf ihn. Trotz allem war er sicherlich eine gute Wahl, denn mit profundem Fachwissen kombiniert mit seiner Geschäftstüchtigkeit konnte er bestimmt locker einen Argumentationsweg wasserdicht formulieren. Wegen seines Kniefalls vor heiligen Kühen musste er nur noch zu einem Seitenwechsel motiviert werden.