2019


Im neuen Jahr, so war ich überzeugt, würde meine Kampagne ein erfolgreiches Ende finden. Ich hatte noch nicht mein ganzes Pulver verschossen. Ich würde die Strafanzeige neu lancieren, und da wir nicht in einer Bananenrepublik lebten, würde schliesslich die Gerechtigkeit obsiegen. Es brauchte wenig, und die Staatsanwaltschaft würde ihre Ansicht revidieren. Zudem kannte ich den Namen eines Sachverständigen, den beizuziehen ich gegebenenfalls dem Oberstaatsanwalt vorschlagen konnte: 

Helpstorm
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Am Freitag 11. Januar reiste ich ins verschneite hintere Oberland zur zweiten Befragung durch die Zürcher Kantonspolizei. An diesem Nachmittag war der wieder mich befragende Wachtmeister zusätzlich zum Schalterdienst eingeteilt. So war diese Einvernahme im Empfangsbüro vor allem geprägt durch unzählige Unterbrechungen. Da war ein emsiges Kommen und Gehen von Cops, Kurieren und sonstigen Besuchern, mit und ohne Termin. Der Wachtmeister hatte alle abzufertigen und geriet in Mühe, sich konzentriert meiner Betrugsschilderung zu widmen und simultan den Rapport zu verfassen. Hernach meinte er denn auch, er sähe immer noch nichts Unrechtmässiges im Verhalten der RAV-Beraterin. Wie schon im letzten Sommer versuchte ich ihm zu erklären, dass RAV zwar auch gepfuscht hatte, das Vertuschen und Leugnen hingegen auf die Kappe der Kasse und deren Juristin ging.