Das Geheimnis ist enträtselt. Die Frage hatte mich monatelang beschäftigt, und ich habe sie - in indirekter Form - auch anderen gestellt.
WARUM UNTERZEICHNEN SO WENIGE MEINE PETITION.
Schweizer wollen es generell möglichst Allen gerecht machen. Der Neutralitätsbegriff ist durch Vererbung angeboren, zudem aber noch mit der Muttermilch aufgesogen und eingeimpft. Indoktriniert halt.
Petition unterzeichnen bedeutet, einseitig Partei zu ergreifen. In einer eher undurchsichtigen, langwierigen oder verzwickten Sache ist die Neigung da, die Argumente beider Parteien gleich gewichten zu wollen. Die Annahme, dass ich an meiner Misere nicht unschuldig bin, hindert Personen, selbst langjährige Bekannte, am spontanen, intuitiven Support. Den Eindruck von Misstrauen mir gegenüber wollen sie jedoch vermeiden. Tabuisierung und Stigmatisierung des ganzen Themenkreises 'arbeitslos' hindert sie daran, mir Fragen zu stellen und sich näher auseinander zu setzen.
Das Thema ist dabei über alle Massen delikat bzw. hochnotpeinlich. Jene, die prinzipiell nicht unterzeichnen, sprechen nicht darüber..... Sie greifen das Thema nie und nimmer auf. Darauf angesprochen, ziehen sie sich ins Schneckenhaus zurück (clam up), Ende der Konversation, Stimmung am Gefrierpunkt.